Gift durch Gen
Der Gen-Pflanzenanbau in den USA lässt
den Pestizidverbrauch massiv ansteigen
Der Anbau von Gen-Mais, Gen-Soja und Gen-Baumwolle in den
USA hat von 1996 bis einschließlich 2004 zu einem Mehrverbrauch
an Pestiziden von rund 55.000 Tonnen geführt. Zu diesem
Ergebnis kommt der amerikanische Agrarexperte Charles Benbrook
in einer Studie für die US-Organisation BioTech InfoNet.
Basis der Arbeit sind detaillierte Auswertung der Statistiken
des US-Landwirtschaftsministeriums. Dabei wurde der Pestizidverbrauch
auf den Gen-Äckern mit den jeweils ausgebrachten Mengen
auf den konventionell angebauten Flächen verglichen.
Als Grund für den Mehrverbrauch nennt die Studie das
immer häufigere Auftauchen von herbizidresistenten Unkräutern.
Einige Ergebnisse im Detail:
- In den ersten drei Jahren Gen-Anbau von 1996 bis 1998
sank die Menge der verwendeten Pestizide tatsächlich
so, wie von Gentechnik-Befürwortern immer behauptet
wurde. Über die drei Jahre hinweg wurden insgesamt
gut 9.000 Tonnen Wirkstoff eingespart. Ab 2001 stieg der
Mehrverbrauch dann rasant an.
- Der Mehrverbrauch geht ausschließlich auf den Einsatz
von Herbiziden zurück Der Anbau von Bt-Mais und Bt-Baumwolle,
die ein Insektengift produzieren, das sie gegen bestimmte
Schädlinge resistent macht, konnte dagegen den Einsatz
von Insektiziden tatsächlich auf ein Drittel bis ein
Viertel senken. Allerdings ging das von den Pflanzen selbst
produzierte Gift nicht in die Berechnungen mit ein.
- Während konventionelle Soja-Farmer ihren Herbizidverbrauch
in den letzten Jahren verringern konnten, mussten Gen-Soja-Farmer
immer mehr spritzen. Sie brachten pro Acre Anbaufläche
(0,4 Hektar) 1,45 US-Pfund (453 Gramm) an Wirkstoffen aus,
die konventionellen Kollegen brauchten nur 0,78 Pfund. Bei
herbizidresistenter Baumwolle betrug das Verhältnis
2,60 zu 1,67 Pfund zugunsten der konventionellen Baumwolle.
- Ein Ende des steigenden Herbizidverbrauchs ist nicht
abzusehen. Es werden derzeit jedes Jahr mehr und giftigere
Wirkstoffe eingesetzt. Allein in 2004 betrug der Mehrverbrauch
an Herbiziden auf den Gen-Äckern der USA rund 25.000
Tonnen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2003 insgesamt
28.000 Tonnen Pestizidwirkstoffe verkauft, davon 15.000
Tonnen Herbizide.
Zur Studie „Genetically
Engineered Crops and Pesticide Use in the United States: The
First Nine Years“
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